TV TODAY - DOGFILM GOES FERNSEHEN?
VIDEO - FERNSEHEN
Es ist wichtig, Video und Fernsehen als zwei unterschiedliche Medien zu sehen, auch wenn sie auf die gleiche Technologie aufbauen und viele Videomacher zumindest teilweise fürs Fernsehen arbeiten. Für mich war Video immer beides: einmal eine Möglichkeit, unabhängig - und im Vergleich zum Film billig - dokumentarische und/ oder künstlerische Projekte zu realisieren und zum anderen die Möglichkeit, Fernsehen zu machen. Es werden ja immer drei unterschiedliche Stränge von "Videotradition" benannt: die politische "Videobewegung", die Videokunst und eben spezifische TV-Formen von Nachrichten bis zu Game-Shows. Mit dogfilm haben wir uns bewußt nicht für einen dieser Stränge entschieden, sondern immer versucht, vom Thema her zu entscheiden, welche Form uns sinnvoll erscheint. Viele unserer Videos sind merkwürdige Zwitter zwischen dokumentarischen und künstlerischen Formen (was immer diese Begriffe eigentlich auch meinen...). Gerade dokumentarisch-journalistische Formen stehen ja für einen bestimmten Wahrheitsanspruch, sind aber unserer Meinung nach nur ein Blickwinkel unter vielen und manchmal kann man mit Material aus Spielfilmen oder Werbung viel mehr zu einem Thema sagen als mit Interviews oder erst aus der Verbindung ergibt sich etwas. Was wir immer wieder versucht haben, war den Ort Fernsehen auch in der Arbeit zu thematisieren, durch das Zitieren bestimmter Strukturen oder auch dokumentarisches TV-Material oder Werbung anders zu benutzen, zu bearbeiten und aus seinem Zusammenhang heraus in einen anderen zu stellen.
Ich denke daß man noch hinzufügen müsste daß die strukturen beim fernsehen (tele-vision) bzw. den sender, nicht grundlegend anders sind als im sogenannten "betriebssystem kunst" oder an den universitäten. Man muss sich mit machtstrukturen und hierarchien auseinandersetzen wenn man in ein bereits existierendes verteilersystem eingreifen will. Das kann unter umstände sehr frustrierend sein, z.b. wenn man kompromissen machen muss, andernseits erreicht der verteiler tv ein paar leute mehr als den übliche und wichtige bezugsgruppe. Es wäre optimal eine balance zu finden zwischen präsentation der arbeit in eine temporäre autonome zone (danke Hakim), wo die feedback eine dominante kreative rolle spielen wurde, und das intervenieren in bestehende distributionssysteme, wo das anliegen schon eine gesellschaftlich-politische attitude änderung sein sollte. Parties feiert man unter sich, guerilla führt man gegen feinden. Zugegeben vielleicht ein bißchen zu polemisch aber die diskussion über wo man sich befindet, in der peripherie oder im zentrum, oder maybe auf ein insel im zentrum ist für mich aktuell.
WELCHE VIDEOS FÜR WEN?
Solange man noch keinen Zugang zu den schwer durchschaubaren TV-Strukturen hat, stellt sich die Frage ja gar nicht, man macht einfach Videos und hofft, sie möglichst vielen Leuten zeigen zu können. Und dann kommt irgendwann jemand und sagt: Wie wärs, wenn du nicht mehr 50 sondern 5 Millionen Leute erreichst.
(so viele hatten wir noch nie; bei Kanal 4 schauen so ungefähr 100.000-300.000 Leute zu, aber niemand weiß, wieviele davon schon eingeschlafen sind, weil das Kanal 4 Programm oft erst um 0 Uhr anfängt...)
Am Anfang war das für mich überhaupt kein Problem, einfach nur toll. Irgendwann fingen aber so Fragen an wie: Warum kriegt man eigentlich so wenig Feedback auf Fernsehsendungen? Wie guckt jemand meinen Film, der vorher schon zehn andere gesehen hat im Gegensatz zu den anderen 50, die extra zu einer Veranstaltung kommen? Und dann natürlich die ersten Erfahrungen mit inhaltlicher und formaler Zensur und den komischen Kompromissen, die man eingeht, um seinen Film machen zu dürfen. Deswegen ist bei uns im Moment die Stimmung eher, schon weiterhin Fernsehn zu machen, aber nicht um jeden Preis und nicht ausschließlich. Es gibt Filme/ Projekte, die wir unbedingt machen wollen, obwohl und gerade weil sie nicht TV-kompatibel sind vom Thema, der Form oder beidem.
Ungewollt schlägt so'n image auf einem nieder wie die machen doch nur fernsehen. Dabei war und ist unser ausgangspunkt immer noch ein inhaltlicher und erst in zweiter instanz ein formales. Die frage nach dem medium und in welchen context man es positioniert folgt aus der frage welchen diskurs man veröffentlichen mächte und nicht umgekehrt. Verwirrend wird es dann wenn gegenstand des diskurses das medium selber ist.
WELCHES FERNSEHEN DENN?
Aus allen Diskussionen über verschiedene Fernsehformen, an denen wir mitgearbeitet oder herumgedacht haben, hat sich eigentlich der Wunsch ergeben, irgendwann eine Form zu entwickeln, in der man mit verschiedenen Leuten gemeinsam möglichst gleichberechtigt und unhierarchisch aus unterschiedlichen Blickwinkeln auf das Thema gucken kann. Kein Magazin, das jeden Monat einen Begriff in die Runde wirft, auf den dann Tausende von Exposés eingereicht werden und der Hohe Rat, das Redaktionsteam entscheidet dann, was realisiert wird und was nicht. Eher eine "Serie" von mehreren thematisch unterteilten Sendungen, die von der jeweiligen Autorengruppe, die sich zu einem Thema zusammenfindet, gemeinsam erarbeitet werden, aber trotzdem noch einen gemeinsamen inhaltlichen und formalen Überbau haben. Alle Formen müssen gleichberechtigt vorkommen können, aber nicht paritätisch (bißchen Reportage, bißchen Kunst, bißchen Inszeniertes, das schließt eigentlich alles aus, was wirklich interessant ist und macht inhaltlich keinen Sinn).
Und endlich die Möglichkeit nutzen, Fernsehen nicht mehr als bloße Aneinanderreihung von fertigen Produkten zu sehen. Wenn man inhaltlich selbst die Fäden in der Hand hat und gemeinsam entscheidet, welcher Aspekt noch fehlt oder wie sich die Dramaturgie einer Sendung entwickelt, kann man auch viel mehr mit Fragmenten arbeiten, Schnipseln, Rohmaterial, z.B. Stücke aus ungeschnittenen Interviews usw. Für sowas gibts aber natürlich wenig Sendeplätze im (deutschen) Fernsehen, ARTE mit seinen Themenabenden könnte zumindest für einzelne Themen interessant sein, hat aber die strengen Auflagen der Öffentlich-Rechtlichen und man muß immer den Bezug zu Frankreich miteinbeziehen. ARTE als Sender der Kulturbourgoisie einfach abzuschreiben, finden wir blöd bevor wir nicht versucht haben, dort auch andere Formen zu plazieren. Das gleiche (außer dem Frankreichbezug) gilt auch für das Kleine Fernsehspiel.
Bei Kanal 4 werden ausgefallene Sendungen immer schwieriger, weil 1998 die Verträge auslaufen und nur noch wenige Gesellschafter an dem Anspruch festhalten, zumindest inhaltlich ein "anderes" Fernsehen zu machen.
Offene Kanäle mit festen Sendezeiten wären eigentlich klasse, aber es gibt halt gar kein Geld. Trotzdem würde ich gern weiter drüber nachdenken, wie man für den OK ein total unaufwendiges, rohes, billiges Fernsehen machen kann, das sich mit der lokalen Realität (z.B. in Berlin) auseinandersetzt.
KOPPELUNG VON TV MIT "REALER" WELT...
Ich überleg mir manchmal, wenn ich stundenlang vorm Fernseher hänge, daß zu jeder Sendung, jedem Film eine riesige Menge von Leuten gehört, die daran gearbeitet haben und zumindest einige, die ihr ganzes Herzblut in diese Sendung gesteckt haben, die ich gerade wegzappe, weil es noch zwanzig andere gibt. Wenn man dann an die eigene Arbeit denkt, wundert man sich nicht mehr, daß man immer das Gefühl hat, sie verschwindet so im Nichts, wenn sie im TV läuft. Wir haben immer überlegt, wie man Fernsehen wieder rückbinden kann, also an lokale Formen von Öffentlichkeit wie z.B. Veranstaltungen koppeln kann. Dann ist die Ausstrahlung nur noch Teil einer direkten öffentlichen Diskussion, in der auch andere Formen wie Aktionen, Installationen, Vorträge, aber eben auch Hintergrundmaterial aus der Recherche oder einzelne Rohmaterialstücke wie z.B. Interviews in ganzer Länge zugänglich gemacht werden können. Leider haben wir das bisher noch nie richtig ausprobiert.
(stimmt nicht: Bsp. IG Farben (1))
... UND MIT "VIRTUELLER" WELT
Wenn man darüber nachdenkt, wie man den Produktcharakter von Videos, die fürs TV produziert werden, unterlaufen kann, d.h. eben auch Recherche und Hintergrundmaterial öffentlich zugänglich zu machen, ist man schnell bei der Frage, ob das im klassischen TV, also dem eindimensionalen Senden von Information überhaupt Sinn macht, oder ob man dann nicht gleich im Bereich Internet über solche Formen nachdenken muß. Das Interessante dabei könnte sein, daß dann Leute nicht nur die Möglichkeit haben, sich die Dinge abzurufen, sondern auch selbst damit zu arbeiten.
Ja mit dem begriff "virtuell" haben wir so unsere probleme. Wenn wir über das internet reden haben wir es mit eine realität zu tun der nicht weniger wirklich ist als die des fernsehens. Als beitrag zur herrschender verwirrung möchte ich gerne Wolfgang Schirmacher in "Culture On The Brink" kurz zitieren: "Are we using the wrong terms? According to William Safire, language watchdog of the New York Times, the once influential term "artificial" has been dismissed because it means "fake" in English, and "virtual" has become the new buzzword because it reads "almost". This would certainly meet the much lesser expectations we have in this field nowadays: "almost" life, "almost" reality, "almost" intelligence would leave our traditional worldview intact, merely adding new layers to it".
ROHMATERIALARCHIV
Auch in die Richtung, das Videomaterial über Internet verfügbar zu machen, geht die Idee, ein Rohmaterialarchiv einzurichten, in dem möglichst viele Videoproduzenten ihr gesamtes Rohmaterial "einlagern" und das dann automatisch und möglichst kostenfrei für andere zugänglich wird. Man könnte so einen riesigen Pool von Material gerade aus dem unabhängigen Videobereich schaffen. Im Moment werden viele Bilder/ Interviews immer wieder gedreht, die Archive der Sender sind kategorisch geschlossen, solange man nicht viel Geld bezahlt und die sogen. "Bilderbanken" verlangen sogar 500,- pro Einstellung. Außerdem tauchen viele Themen in solchen professionellen Archiven aus politischen oder Gründen der Medienwirksamkeit eben gar nicht erst auf. Aber von den meisten kleinen unabhängigen Videogruppen, die vielleicht schon seit Jahren an bestimmten Themen arbeiten und Material sammeln, weiß man eben gar nichts. Das Rohmaterialarchiv könnte so auch Kontakte zwischen Leuten vermitteln, die in ähnlichen Bereichen arbeiten.
COPYRIGHT
Alle Gedanken darüber, wie man Rohmaterial oder auch ganze Videos vielfältiger verfügbar machen könnte, scheitern immer wieder an der Frage des Copyrights, zumindest wenn man Videos für das TV produziert. Man hat eben als Autor (und auch als Auftragsproduzent nur begrenzt) keine Rechte an seinem Material. Theoretisch müßte sogar das überschüssige Rohmaterial nach der Abnahme vernichtet werden. Auch während der Produktion ist man ständig mit dem Problem konfrontiert, daß man im TV nicht samplen darf, also für jeden Schnipsel aus anderen Filmen die Rechte ankaufen muß. Das Wissen darum beeinflußt die gesamte Arbeitsweise natürlich von vornherein und eine wichtige Komponente zumindest unserer Videoarbeit wird so bei Fernsehproduktionen auf ein Minimum reduziert.
Ich frage mich, warum im Bereich Text - gerade auch im Hinblick auf Texte im Internet - und im Bereich Musik die Copyrightfrage zumindest diskutiert wird, nur im TV tut man so, als gäbe es sie gar nicht. Bei den unglaublichen Summen, die mit Fernsehrechten gerade für Spielfilme verbunden sind, ist es allerdings kein Wunder, daß an diesem Gesetz so festgehalten wird.
EIN EIGENER SENDER
Die Vorstellung im zukünftigen Wald des Spartenfernsehens einen eigenen Sender zu haben, klingt natürlich erstmal verlockend. Man könnte endlich - wie es die "Freien" Radios schon seit Jahrzehnten praktizieren - einem TV, was sich bisher hauptsächlich an theoretischen Mehrheitskonzepten (die Einschaltquote) oder dem Lieblingsumfeld seiner Werbekunden orientiert, eins oder mehrere Modelle entgegensetzen, die politisch und formal vielleicht nur sogen. Minderheiten ansprechen, aber eben auch ein Fernsehen verkörpern, das woanders nicht möglich wäre. Aber irgendwie ist die Vorstellung auch absurd, daß irgendwann jeder TV für seine eigene Bezugsgruppe macht. Was mir am TV Spaß macht, sind ja auch die Seifenopern, die Gameshows usw. Wenn es daneben auch anderes TV gäbe. Und zwar auf denselben Kanälen. Intervenieren heißt für uns eben auch, sich bewußt in die Sender reinzusetzen, die viele Leute sehen. Insofern war das Konzept von Kanal 4, sich ein Fenster bei RTL und SAT 1 vor Gericht zu erklagen, schon gut. Oder auch Kluges Sendungen, die immer irgendwo reinbrechen, wo man es nicht erwartet. Das Problem ist nur, daß auch diese "Störer" im deutschen TV dann wieder so geschlossene Systeme schaffen, die von außen schwer zugänglich sind (Kluge) oder sich langsam doch immer mehr an das "richtige" Fernsehen annähern (Kanal 4). Bei allen vielfältigen Möglichkeiten des Sparten-TVs würden wir glaube ich im Moment lieber einen Sendeplatz auf einem der großen Sender haben, über den man ohne Auflagen verfügen kann. Vielleicht ist das aber auch utopischer als ein eigener Sender...
Eigentlich wollte ich ja dazwischen schreiben und Dinge ergänzen oder anmerken, aber eigentlich hast Du schon so ziemlich all das wiedergegeben, worüber wir so geredet haben. Ich glaube, das größte Problem mit dem Fernsehen machen ist das der eigenen Autonomie. Das fängt damit an, daß man sich erstmal mit Redaktionen in Kontakt setzen muß, die überzeugt werden müssen, daß das, was man da vorhat, auch wirklich gut ist. Und die sich dann natürlich auch irgendwie einbringen wollen - weil sonst wären sie ja überflüssig. Und selbst, wenn Du dann machen darfst, mußt Du Dich ja mit unzähligen bürokratischen und rechtlichen Hürden beschäftigen.
Aber das schlimmste ist natürlich das vorgegebene Zeitlimit. Entweder es beschränkt mich von Anfang an in meiner Denkfreiheit, mich einem Thema zu nähern oder ich arbeite trotzdem so weit und offen, wie ich das für wichtig erachte und dann wird beim Schnitt wieder aussortiert und weggeworfen. Und wie Du ja schon bemerkt hast, das Rohmateriel gehört in den Müll, Recherche, Entstehungsprozeß und Entwicklung sind egal. Ohne Produkt gibt es einfach gar kein Fernsehen. Auch nicht bei Kanal 4. Noch etwas kann ich gar nicht leiden beim Video- oder Fernsehen machen: nämlich daß das immer so lange dauert. Erst denken, dann planen und drehen, dann schneiden. Und mit jedem Schritt verändert sich mein Verhältnis zu der ursprünglichen Idee, wird langsam zu einem Film. Was natürlich irgendwie auch toll ist. Aber im fertigen Produkt sieht man viel zu wenig von all dem Vorwärts, Rückwärts, festhaken und aussortieren. Und spontan und aktuell auf irgendetwas eingehen kann man so schon gar nicht. Darum ist es so wichtig, Video wieder mehr als Dokumentationsmedium zu begreifen und das gesammelte Material nicht (nur) im fertigen Film zu veröffentlichen, sondern als Material für Veranstaltungen, Diskussionen, etc. zu nutzen. Und an diesem Punkt wäre ein fest installierter Ort auf dem Offenen Kanal wichtig, um die lokale Anbindung an den realen Lebensraum herzustellen (denn wir wohnen ja auch nicht nur so ganz zufällig in Berlin), um von dort aus auf Veranstaltungen, Aktionen, Diskussionen, etc. in der Stadt hinzuweisen oder selbst welche zu machen.
Klingt doch eigentlich gut. Was fehlt, ist die funktionierende Zusammenarbeit mit anderen Gruppen und Einzelleuten. Und wenn wir nicht gerade 5 Jahre Gruppenarbeit mit der BOTSCHAFT hinter uns hätten, zeitweise toll und dann wieder desillusionierend, dann hätte ich jetzt vielleicht auch eine Antwort, wie das Ganze in die Tat umzusetzen sei. So habe ich die aber nicht. Habe im Gegenteil im Moment viel eher das Bedürfnis, nachzudenken und zu reflektieren, bevor ich mich in die nächste Aktion stürze. Und das hat dann auch nicht mehr nur etwas mit dem Medium Video und dem Ort Fernsehen zu tun, womit wir uns in den letzten 3 Jahren hauptsächlich beschäftigt haben. Sondern damit, wie kann man überhaupt seinen eigenen Weg weiter gehen,ohne von den vorhandenen Strukturen vereinnahmt zu werden. Also wie weit kann ich autonom arbeiten und wo muß ich Kompromisse schließen? Und da ist es fast egal, ob ich Fernsehen mache, im Kunstmarkt stecke, Stipendien bekomme oder jobbe. Die Illusion der Autonomie ist immer nur eine temporäre und der Außendruck wird spürbarer. Und da hilft mir auch der Gruppenzusammenhang nicht immer weiter, weil er sowieso ständig gefährdet ist, wenn Einzelne sich in Positionen etablieren und "Gruppe" auch gleichzeitig "Nische" heißt und sich in dem Kreis der "Künstler, Kreativen und Anderen" auch alles nur noch um sich selbst dreht. Was wir darum im Kreis von BOTSCHAFT/DOGFILM im Moment tun, ist darüber nachzudenken, welchen Platz wir - unabhängig vom Medium - mit unserer Arbeit eigentlich einnehmen wollen und wie wir es schaffen, in Zukunft möglichst unabhängig und trotzdem nicht abgeschottet vom "Rest der Welt" Ideen zu verwirklichen und damit dann auch in eine - wie auch immer "öffentliche" - Auseinandersetzung zu treten. Ein Ereignis, von dem sich zumindest wir Dogfilmer in diesem Zusammenhang viel erhoffen, ist die Mammutveranstaltung "Next 5 Minutes", die im Januar in Amsterdam und Rotterdam mit dem Untertitel "Tactical Media" stattfindet. Bis dahin denken wir weiter...
Oben ist schon viel gesagt, so von wegen Rohmatrial etc.. Ich glaube, daß ist eines der komischsten Sachen beim Fernseh-machen, daß die Strukturen mit denen man es zu tun hat so hermetisch sind, daß man sich eine Arbeitsweise aneignet, die man in anderen Bereichen wie z.B. bei Ausstellungen o.ä. niemals für sich wählen würde. Mit Botschaft haben wir immer versucht Projekte zu machen, die sich als Rcherche verstehen und prozeßbzogen funktionieren. Sowas ist im Fernsehen, wo alles unter dem Diktat der "teuren Zeit" steht von vornherein ausgeschlossen. Trotzdem ist man so fasziniert, daß man sich darauf einläßt. Überhaupt ist die Wirkung und die Aura die das Frnsehen umgibt ziemlich merkwürdig. Wir haben jetzt fast ein Jahr an einem Video fürs ZDF, im Rahmen vom "kleinen Fernsehspiel" gearbeitet. Für mich war es absolut merkwürdig welche Reaktionen die Tatsache, daß wir das machen konnten, ausgelöst hat. "Ich hab gehört ihr habt ein kleines Fernshspiel!".... das klang immer so wie: "ich hab gehört du hast eine Ausstellung bei...." Das ist komisch, weil ich bisher wenige getroffen habe, die beim "kleinen Fernsehspiel" nicht umschalten, einfach weil es meistens stink langweilig oder zu anstrengend ist. Auf der anderen Seite öffnet dir das Logo ZDF so gut wie alle Türen. Bei unseren Drehs hat sich fast nie jemand beim ZDF erkundigt, ob wir wirklich für die arbeiten, wir mußten nie einen Presseausweis oder sowas vorzeigen. Das ist etwas was man prima benutzen kann. Viele der Leute, die wir interviewen wollten, haben gar nicht richtig zugehört, wenn wir vom Thema des Videos erzählt haben, sondern waren einfach froh, daß das "seriöse ZDF" sich für sie interessiert. Immer wieder wird dir erzählt, daß sie bei einer Anfrage von RTL ganz anders reagieren würden, aber beim ZDF....... Unsere Arbeit für`s Fernsehen wird komischerweise "in unserem Umfeld" viel weniger hinterfragt, als z.B. wer wo/wie/mit wem "an einem Projekt" arbeitet.
Dabei könnte man sich ja schon fragen, was "das kleine fernsehspiel" von irgendeinem Stipendium unterscheidet, das von irgeneiner zweifelhaften Stiftung vergeben wird. Vor allem weil beim fernsehen die "Einflußnahme" auf das letztendliche Produkt viel größer und auch direkter sein kann, als im Galeriekontext, den wir für uns eigentlich eher ablehnen. Kompromisse im Fernsehen werden mehr oder weniger akzeptiert, Kompromisse bei Projekten in einm andern Kontext sind verpönt. Wieviel "abfinden mit strukturellen Gegebenheiten" kann und will man sich leisten - und wieviel Wichtigkeit oder Kraft rechnet man dem eigenen Projekt zu, daß das alles noch in irgendeinem Verhältnis steht?
Fussnote:
(1) Am Beispiel der IG Farben-Industrie wird deutlich, wie ein ad acta gelegter Abschnitt deutscher Geschichte uns heute wieder direkt mit der nationalsozialistischer Vergangenheit konfrontiert. Die IG-Aktie verspricht Spekulanten an der Börse ein gutes Geschäft. Das Hauptaugenmerk des Projekts richtete sich daher auf die aktuelle Situation der Rückübereignungsansprüche in Berlin. Die insgesamt 53 Grundstücke bzw. Gebäude wurden im Zeitraum der Aktionsreihe (26. - 28. 11. 1993) mit Plakaten gekennzeichnet, die Information über Geschichte und aktuellen Stand der Verhandlungen enthielten. Parallel dazu fanden in den Veranstaltungsräumen von Botschaft eine Doku-Ausstellung sowie ein Vortrag von Hans Frankenthal statt, Mitglied im Auschwitz-Komitee und als ehemaliger Zwangsarbeiter seit 40 Jahren im Widerstand gegen die IG Farben. Zeitgleich wurde die Veranstaltung von Artiklen in Tageszeitungen flankiert. Der Auslöser für das Projekt war ein 4 minütiger Fernsehbeitrag von dogfilm für das Magazin "Z" zum Thema IG Farben. Dieses Video wurde in die Doku-Ausstellung integriert.
SOAP
Pläne schmieden im Kurhotel. Der Generalbundesanwalt hat, zusammen mit seinen bewaffneten Leibwächtern wohlwollend unser preisgkröntes Kurzvideo "Soap" beklatscht und uns mit einem schalen Gefühl zurückgelassen. Wie soll`s denn nun weitergehen? Bei einer folgenden engagierten Besprechung der dogfilm Zukunft, der Zukunft allgemein und den üblichen gruppeninternen Umwegen..... (was macht eigentlich Allison / Pelle! / was macht eigentlich dein Karatekurs / ich bin dick... bist du nicht... doch kuck doch mal / ich hab mir überlegt ob ich wieder nach Amsterdam gehe / Ich muß kurz telefonieren / Pelle nein!).... kommen wir zu zwei glorreiche Erkentnissen: 1.) Wir wollen gerne alle fünf mal wieder was zusammen machen, nachdem wir im letzten Jahr (1995) immer in Kleinstgruppen gearbeitet haben. 2.) Wir haben trotz Generalbundesanwalt immer noch jede Menge Spaß und Ideen zum Thema Soap - oder das Leben ist eine Seifenoper". - Was haben wir denn noch nicht gemacht? - Ah, einen Themenabend... 3 Stunden TV, das Umfeld selber bestimmen ( ) (an dieser Stelle können alle Vor- und Nachteile, Vorbehalte etc. gegenüber Themenabenden eingetragen werden)................... Warum nicht mal versuchen.........
Soap oder das leben ist eine seifenoper! Über was handelt ein projekt das diesen titel trägt? Soap, begriffsverwirrung. Daily. Prime-Time. Sitcom. Harvey Ellentuck hilft uns:
"This is my trusty new "Webster'sThird New International Dictionary“. The perfect book for any household, any English speaking household. (...) We find "soap opera“ on page 2160, column 3. The terminology for soap operas is: probably so called from the fact that it was formerly often sponsored by soap manufacturers. Asnd the definition that they have is: a radio or television serial drama performed usually on a daytime commercial program and chiefly charaterized by stuck domestic situations and often melodramatic or sentimental treatment“ 1)
Definition abgehakt. Interessant wird SOAP als METAPHER. Soap als metapher für das ultimative serielle fernsehen. Soap als metapher für ein weltweites phänomen. Soap als metapher für das kreieren einer dauerhaften medienrealität. Eine realität die eben keine virtuelle ist, sondern eine integrierte realität, wie das lesen eine frühstückszeitung. Und es macht uns spass sich in diesen realität zu verlieren, den zwiespalt zwischen alltag und projektion zu erfahren.
Das klingt ja echt unheimlich intellektuell freiwillig, wie wir uns da so in den Realitäten verlieren... Das Leben ist eine Seifenoper ist eine Seifenoper ist eine Seifenoper?
Eine weitere frage. Kann serielles fernsehen angerostete und festgefahrene gesellschaftliche, aber auch persönliche, strukturen bewegen?
Wo sind die Soaps, die alles umwerfen, in Frage stellen? Wo ich wirklich wissen will, wie es weitergeht, nicht nur weil Jane gesehen hat wie Jake Alison geküßt hat, sondern weil ich mir einfach nicht vorstellen kann, was aus der Situation heute abend bis morgen wird?
Antwort folgt oder to be continued... Soap weil gefühle und emotionen ein wesentliche bestandteil der kommunikation, der überredung sind. Ausserdem hatten wir alle tierischen lust zu reisen. Also lasst uns die koffer packen!
- Carola
...die lust am reisen endete in kriebethal - nach drei tagen in carolas bett...
Kriebetal ist wie eine Käseglocke, nur andersrum: ein Tal, das so wirkt wie ein Loch, aus dem man nie wieder rauskommt, wenn man einmal reingepurzelt ist. Hübsch und malerisch und deutsch wie ein speckiges Ölgemälde mit Raubritterburg und sich windendem Flüßchen, eingebettet in waldige Hügel. Morgens um vier, fünf, halb sechs, Erwachen aus einem unruhigen Schlaf in einem seltsamen fremden Ehebett, vor uns die unglaubliche Halluzinaton einer kleinen dicken Frau mit wasserstoffblonden Haaren in einer Art rosa Jogginganzug.
"Wie ein Märchen aus 1001 Nacht - kam die Liebe und du hast sie mir gebracht!" 2)
Warum hat uns niemand gesagt, daß jemandes anderen Alltag beobachten auch bedeutet, sich aufsaugen zu lassen in ein fremdes Universum und den Ausgang nicht mehr zu finden? Kurze Panikmomente im Dunklen. Eine halbe Stunde später mit Carola und ihren Kindern vor dem Fernseher, sie auf der Couch, ihrem Lieblingsplatz gegenüber dem Fernseher, von dem aus sie den Tag Über ihre Lieblingsserien verfolgt. Bonanza im Halbschlaf erinnert mich daran, wie ich als Kind krank im Bett lag. Sledge Hammer ist für sie und die Kinder ein Highlight, aber die Serie ist fast zuende bis wir begriffen haben, das Susi der Name einer Pistole ist. Unter Uns spielt in irgendwelchen verwickelten WG-Welten und kommt mit Gute Zeiten, Schlechte Zeiten durcheinander, aber langsam macht sich eine innere Ruhe breit, unser Radar dreht sich langsam und beständig und zeichnet eine unendliche Kette aufgeregter Dialoge auf, die zusammen einen Sinn ergeben zu scheinen. Um neun fängt Dallas an, draußen ist es jetzt hell, aber das ist egal, weil wir dort gar nicht mehr hinwollen. Und Carola ist auch nicht gerne draußen.
- London Alma Ata
Es schien alles ganz einfach - klar strukturiert und eine sichere journalistische Beute: Böse englische Imperialisten, die adäquat ihrer jahrhunderte langen Tradition wieder einmal ein Landstrich dem Christentum und der nackten Marktwirtschaft unterwerfen wollten: wie thatcherisiert man Kasachstan! Auf der anderen Seite stehen die armen Kasachen, deren glorreiches Kulturerbe, die Kasakh-Filmstudios, der soap-opera-produktion unterworfen wurden. Soweit schien alles klar. Planung: Reise nach Kasachstan, Aufnahme von Interviews mit unterjochten sowjetischen (kasachischen) Filmschaffenden, Schnittbilder vom zerfallenen Studiogebäude, abfilmen von historischem, in den Filmstudios gedrehten Filmmaterial - hier drehten in den vierziger Jahren Dziga Wertov, Pudowkin und natürlich Eisenstein (u.a. Ivan der Schreckliche). Das ganze ist dann zu kontrastieren mit Bildern einer propagandistischen soap-opera, die die Grundbegriffe der Marktwirtschaft in Kasachstan einführen will.
Zwischenlandung in Frankfurt. Warten. Das russische Wärterbuch hilft uns nur dabei, festzustellen, daß wir wirklich gar kein russisch sprechen. Jedes Wort, das ich lese, ist sofort wieder weg und scheint nur aus Konsonanten zu bestehen. Langsam füllt sich die Wartehalle mit europäisch und asiatisch aussehenden Leuten, fast nur Männer, darunter deutsche, holländische und amerikanische Geschäftsleute und Journalisten. Die Boten des Fortschritts, der Technologie und der Information und die Kundschafter des Sieges über den Kommunismus. Das erste Mal ein Flug mit Lufthansa. Wir essen irgendwas mit Krabben, gucken "Mission Impossible" (!?) und verfolgen auf den Monitoren, wie sich ein kleines Flugzeug quer über die Erdkugel langsam nach Osten verschiebt. Über Warschau, Minsk, Moskau und dann langsam auf die Ausläufer des Himalaya und China zu. Auf der Karte tauchen jetzt Namen auf, die ich zum letzten Mal im Erdkundeunterricht gehärt habe: Nowosibirsk, Irkutsk und dann: Alma Ata.
Interessanter scheint es mir noch einmal auf die "arme, unterjochte, kasachische Seite" einzugehen: Boss der Soap-opera und des Fernsehsenders ist zufällig Dariga Naserbajewa (Tochter des Präsidenten, der seit 1985 an der Macht ist). Sie betonte im Interview immer wieder, wie froh sie ist, daß man die Kommunisten aus dem Land gejagt hat... Ach ja, ihr Vater gilt laut der Wirtschaftszeitung Forbes inzwischen als der 13. reichste Mann der Welt.
Hereingerauscht im Haute-Cotour-Business-Kostüm und perfekt zurechtgemacht wie ein Model, cancelt sie cool unser Interview und verlangt erstmal ein Vorgespräch. Wir setzen uns brav in Dreierreihen an den spiegelnden Konferenztisch, sie ans Kopfende, vor sich die kasachische Flagge als Tischwimpel. Sie schwört auf den "American Way of Life". Sie wettert gegen die Kommunisten, die noch immer nicht ausgerottet seien. Sie selbst hat in Moskau an der Eliteuni der Parteikader Geschichte studiert - das erzählt uns später jemand anders. Sie ist traurig, daß es in Kasachstan keine echte Opposition gibt außer ein paar frustrierten Intellektuellen, die "nicht mit der Zeit gehen". Unser Beitrag zu diesem Schauspiel beschränkt sich darauf, nach jeder Übersetzung zu nicken oder eine - kurze - Zwischenfrage zu stellen. Ein Schnellkurs in internationaler Diplomatie wäre wohl angebracht gewesen. Drei Tage später dann doch noch das Interview.
Unglücklicher Weise war die englische Bankerin auch noch nett und symphatisch.
- Köln München
"Aber lieber Kollege..." 3)
Welcher Kollege bittechön, aber um das zu verstehen muß man etwas ausholen... Es geht also um Politik. Die politische Fernsehserie. Da wir in Deutschland wohnen, müssen wir uns wohl oder übel mit der "Lindenstraße" auseinandersetzen. Tina nicht, weil sie die "Lindenstraße" einfach zum Kotzen findet und einen physischen Schüttelkrampf bekommt wenn sie Mutter Beimer nur sieht. Die "Lindenstraße" ist schon komisch. Ich glaube das schrecklichste ist dieser Realismusanspruch. Es kann einfach nicht sein, daß das was man da sieht "realistisch ist" (Zitat Else Kling). Das Schreckliche ist, daß diese Realität eine Behauptung ist. Damit wird alles was nicht vorkommt als nicht wirkliche (nicht wichtige) Realität ausgegrenzt. Auf jedenfall will ich nicht akzeptieren, daß das meine Realität sein soll und wenn sie`s manchmal tatsächlich ist, dann mag ich sie nicht. Der politische Anspruch der "Lindenstraße" manifestiert sich vor allem an der Integration von "politischen Themen" in die Rahmenhandlung. Es gibt kaum ein aktuelles "politisches Thema" was nicht in irgendeinem Zusammenhang in der "Lindenstraße aufgetaucht wäre", das politische System Bundesrepublik wird jedoch nie in Frage gestellt.
"Nazis, Folter, Kindererziehung - Altersheim ist ein riesiges Thema!“ 4)
Es ist nicht so, daß alle Themen "schlecht" oder "nicht korrekt" oder "nur auf persönlicher Ebene" behandelt werden. Wir hätten die Hintergründe über das Leben von Ken Saro Wiwa mit ein bißchen Arbeit fast komplett durch Ausschnitte aus der Lindenstraße erzählen können. Immerhin versteckt die Inkarnation der deutschen Bürgerlichkeit, die "Mutter der Nation" - Mutter Beimer, die schwangere Mary aus Nigeria , die nach einem abgelehnten Asylantrag untertauchen muß, in ihrer Wohnung zwischen Couchgarnitur und Kuckucksuhr. Neben allem guten Willen und den Abstrichen des "SPD-mäßigen" der "Lindenstraße" gibt es eigentlich eine Frage die wir uns irgendwann gestellt haben um das persönliche Verhältnis zur Lindenstraße zu klären: "Würdest du gerne in der "Lindenstraße" wohnen wollen?"
Nein möchte ich nicht. Ich würde lieber in eine strasse wohnen die es gar nicht gibt!?
- Los Angeles- New York-Tijuana
Nie hätten wir gedacht, daß ein Interview selbst zur Soap Opera werden kann: Es ist ein sonniger Novembermorgen in New York, Fifth Avenue. Wir springen aus dem Taxi und schleppen unser Zeug in eins dieser spiegelnden Bürogebäude, um ein Interview mit dem Exportchef des mexikanischen Mediengiganten Televisa zu machen. Endlich, nach zweieinhalb Stunden werden wir ins Allerheiligste gebeten. Pedro Fond begrüßt jede Dame - selbst uns - mit Handkuß. Er sieht aus wie einer der stattlichen mexikanischen Großgrundbesitzer in moderner Fassung: dreiteiliger Anzug, dicke Zigarre. Er ist der Patriarch des Serien-Imperiums und er läßt sich wohlwollend herab, uns Normalsterblichen sein Geheimnis anzuvertrauen:
"We have one way to doing business and we don't have any change. Its similar to Coca-Cola, one way of product you can never change. We product is basic three points: Number one is family, number two is the romantic and number three is it be entertainment.You sit down in front of TV and you enjoy. Sometimes you cry but you enjoy. Sometimes you suffer, but you enjoy, sometimes you happy, when the girl got it: she marry con the guy - everybody happy in the house and people scream "Ha!" similar con the game show. And this is the secret of Televisa: be very feeling, feeling, feeling between audience and what happen in the novela. It's a very feeling production, sometimes its unbelievable what can doing. And I think this is what Televisa is doing for many years and continue doing!" 5)
Trotz Rock und Schühchen: Beim Handkuss hat Mr. Fond Parfum-Witterung aufgenommen und Merle und Tina enttarnt, daß sie keine echten Ladies sind.... Geschickt! Lügner!
LouLou c'est moi!
- Melodie
"When we first met and began our art dialogue I told you that the thinbg that really fascinated me was the thing about the soap operas in our heads. You know and how... people don't even need the screen and the television set to live in a soap opera. You know we make them up all the time.“ "There is a addiction to emotion as in feeling as being meaningful. And when you grow up in an environment like that and you live in a culture like that as well, then you go on producing this. You make things much bigger than they are.“ "And to me it's like a substitute for that emptiness. I feel therefor I am... you know, this is what it means to be alive.“ "The other experience that seems common to me about living the life of the soap opera , the drama, is that having this belief that someday I will live the life that I want. In the meantime it's just playing the movies and playing movies and someday, as if we will be able to go back and do it all over again or as if you'll wake up one day and you look in the mirror and the person in the mirror will be young and will know how to be alive. I mean it's just this dream that we live in most of the time....“ 6)
- New Yorck
New York: 10 Tage zu fünft in einer kleinen 1 Raumwohnung in Williamsburg, Brooklyn / telephonieren unter der Bettdecke oder auf dem klo, damit man die anderen nicht weckt und man muß dabei jedoch noch unheimlich seriös klingen und dem Gesprächspartner das Gefühl vermitteln, daß man im 38. Stockwerk hinter einer Spiegelfassade sitzt - leider war das Rauschen der klospülung manchmal enttarnend laut.
Wir sitzen nachts im BÜro von Paper Tiger und reden mit Loudi, Syrdra, Jenny und Samira Über Soaps.
"You know with this stuff you can't like back away, you have to go full head first and swim in it." 7)
- Berlin
Zuhause, arbeiten, die mexikanischen Telenovelas mÜssen gesichtet und protokolliert werden. Da wir lauter Promotion-Trailer haben, verdichten sich die endlosen Geschichten zu einem Gebräu aus Liebe, Eifersucht, Betrug, unehelichen Kindern und verlorenen Haciendas. Das Bewußtsein spaltet sich, ein Teil von mir arbeitet weiter an einem Dokumentarfilm Über die gesellschaftlichen und politischen Wirkungsweisen von Seifenopern, der andere läst sich ab und trudelt in den Sog, wieder mal. Musik, die einen emotional durch die Gegend schleudert und dem Leben plötzlich wieder den richtigen Soundtrack verleiht. Ich ertappe mich dabei, wie ich die Cassette zum fünften Mal hintereinander reinschiebe, angeblich, um noch irgendwas auszumessen, was ich schon viermal getan habe. Gott sei Dank kommt jemand vorbei und verhindert damit, daß ich mich ernsthaft in Juan del Diablo, den Helden aus "Corazon Salvaje" verliebe. Das ist übrigens der, von dem Subcommandante Marcos in einem seiner Briefe schreibt, daß wenn sein Phantombild zutreffe, müßte man diesen Novela-Darsteller verhaften.
"In Nicaragua lebte das ganze Land eine Telenovela: "Sklavin Isaura", erinnert Ihr Euch an diese brasilianische Novela? Sie war so beliebt im ersten Jahr der Revolution, also muss es wharscheinlich 1981 gewesen sein. Und Daniel Ortega war Präsident, dieser Commandante Sandinista, der zwanzig Jahre lang in den Bergen gegen die Diktatur gekämpft hatte, dieser wirkliche Guerillero - und wir guckten diese Telenovela, jeder guckte, niemand ging in den Supermarkt, weil wir alle "Sklavin Isaura" sahen. Und wenn nun am Montag in der Novela z.B. Isaura von ihrem Herrn vergewaltigt wurde oder so etwas - dann hat am nächsten Tag Präsident Ortega diese Sendung in der offiziellen Zeitung "Barricada" kommentiert! Geht und guckt in die "Barricada", ich erzähle Euch die Wahrheit! Also seine Kommentare waren natürlich zusätzlich auf unsere nationalen Probleme bezogen, aber er nahm den Plot von "Sklavin Isaura" als Aufhänger!" 8)
- Berlin Los Angeles
Ich glaube, es ist allen dogfilms klar, daß ich natürlich etwas über unsere Reise nach L.A. schreiben werde. Ich kann wohl nicht anders. Ja, ich weiß. Es sind nur noch knapp 2 Wochen Zeit. Dann muß die Metamorphose vollendet sein. Ich bin Jane, Modedesignerin aus L.A., blond, schön. Vor einigen Jahren habe ich mich mit einer eigenen Kollektion selbstständig gemacht. Aber ich suche mir immer die falschen Männer. Alle haben mich reingelegt. Neulich hat mir Richard meine Entwürfe gestohlen und ich sitze inzwischen wieder in einer Garage am Melrose Place. Aber ich bin nicht mehr wie früher. Nicht mehr die nette, naive Jane. Die Welt ist schlecht. Um seine Karriere muß man kämpfen. Und das tue ich. Immerhin ist es mir gelungen, Richard’s Modenschau unter Wasser zu setzen. Leider hat mich Joe dabei fotografiert. Jetzt arbeitet Richard also bei mir - Joe hat mich erpresst.
Melrose Place, das ist auch: Dogfilm sitzt beim Inder und die erste halbe Stunde erzählt Tina Merle, was gestern passiert ist, Philip und Jörg würden gerne an den Nebentisch und sich in Luft auflösen und Eddie verblüfft durch Detailkenntnis der momentanen Verstrickungen.
Egal. Denn mit deiner großen Liebe Jake bin ich jetzt zusammen. Guter, reiner Jake. Der einzige, der nicht intrigiert. Auch Jake hat eine Schwäche - wie übrigens alle Serien-Männer: Jake, aber ausgerechnet eine heiße Nacht mit Janes neuer Assistentin? Ach so, das weißt du ja noch nicht. Das hat Richard eingefädelt, um sich widerum an Jane zu rächen. Ich glaube, er liebt Jane immer noch. Arme Joe. Wo du nächste Saison doch ganz rausgeschrieben wirst aus dem Melrose Place. Das hat uns Darren Star erzählt, Erfinder und Autor von Beverly Hills, 90210, Melrose Place und Central Park West. Ich freue mich schon auf sein nächstes Projekt, Sex in the Cities, eine Comedy über Karrierefrauen in New York auf der Suche nach Männern. Oh Mann, das klingt so unglaublich gut, das muß ich gucken! Ja, ja, ich weiß. Natürlich. Ihr habt ja recht. USAmerikanischer Kulturimperialismus! Weißes, sauberes, reiches Amerika! Oberflächlicher Scheißdreck! Ok. Aber Phantasiewelt oder Realität? Gibt es Euch wirklich? Dich, Jake, Jim, Joe, Kelly, Brenda, Brandon, Donna, Aaron, Darren, Amanda, Alison? Schön, reich, sonnenverwöhnt, für die das Leben nur aus den einfachen, persänlichen Problemen besteht? Hollywood, wir kommen! Wir wollen dich live sehen, einen Hauch von Deinem Glanz einatmen und dann innerlich erfüllt hier in Europa kritisch glücklich werden! In L.A. war mir ständig langweilig.
Mir auch.
Und diese Melancholie trotz Sonne und Hotel mit Swimming-Pool... Wie leben die hier eigentlich? Hier ist doch nichts! Einfach gar nichts! Das soll alles sein? Dieses Meer von Einfamilienhäusern in der Wüste? Das ist jetzt L.A.? Meine Traumstadt?
Meine auch. Ich dachte immer, es gibt diesen Ort auf der Welt, wo so viel Fiktion geschaffen wird, daß sie zwangsläufig die Realität beeinflussen muß... So wie es Lücken gibt, in denen auf der Enterprise plötzlich der Subraum unvermittelt in die Realität einbricht, weil sich da ein nicht geplantes Loch bei einem Energieexperiment geöffnet hat und das führt dann zu seltsamen Erscheinungen.
Und vor allem: wo sind denn hier die Menschen? Findet hier wirklich alles hinter verschlossenen Türen statt?
"But, ähm, there is a certain, there is a certain reality I think in L.A.. That’s why people come to Los Angeles. They are watching shows like Melrose Place and they think, wow, it’s a beautiful weather and beautiful people and what a great place to live." 9)
Na ja, jetzt ist ja auch Winter. Deshalb ist wohl keiner am Strand. Und außerdem ist Thanksgiving, darum sind alle Läden und Kneipen leer. Und wie sind wir überhaupt auf die blöde Idee gekommen, ausgerechnet am Montag Abend über die Melrose Avenue zu schlendern? Ist doch nicht Wochenende! Und dann auch noch "schlendern". Wir machen aber auch so ziemlich alles falsch! Ist ja auch kein Wunder! Wir sind eben Europäer! Wenigstens haben wir einen Mietwagen. Ok. Gitarrensoftrock und Sonnenbrille sind auch gut. Und Haare im Wind wehen lassen. Ich fühl mich schon fast gut! Ach nee!
"I think people who come out here and are searching for that and thinking that’s what they want, yeah, you know, it’s like after a few weeks, sure, but then there’s some other realities about L.A.’s structure and truth and it becomes less desirable." 10)
Ich weiß nicht. Ich werde das GefÜhl nicht los. Diese verheißungsvolle, schwangere Stimmung. Ich muß einfach daran glauben, daß da etwas ist. Irgendetwas hinter der glatten Fassade. Da muß doch etwas sein! Oder?
Vielleicht hat uns nur keiner gesagt, daß wenn der Subraum in die Realität einbricht, nur ein Vakuum entsteht, gähnende Leere, das totale Nichts!
Woran sollte ich sonst glauben? Und all die anderen seriensüchtigen Menschen auf dieser Welt. Dann wäre ja alles nur Verarschung. Und das kann einfach nicht sein. Das darf nicht sein! Ich gucke doch jede Woche die Serien, darin sind sie doch alle. He, gebt mir ein Zeichen!
"I mean it’s a phantasy for everybody in this country, too." 11)
Vielleicht fahren wir im Sommer ja nochmal hin. Ja, das ist eine gute Idee. Im Sommer ist bestimmt alles ganz anders...
Hallo jane warum gehst du nicht ans telefon, Jane ich weiss du bist verwirrt, deine schwester hat es mir erzählt. Ich bin zwar gerade erst vom balkon gestürzt und mir geht es körperlich noch nicht so gut aber du weiss, du kannst jeder zeit zu mir in die praxis kommen. Ich habe kimberly geholfen also ich glaube ich kann dich auch helfen, auf jeden fall können wir erstmal darüber reden. Bye Peter
PS: Die einzige Kollektion die Stil hat - die habe ich entworfen! So long - Richard!
Ich bin übrigens Reed. Ich bin blond, trage T-Shirts und Jeans und wohne auf einem Boot, daß nicht in Californien registriert ist. Eigentlich will ich Touristen durch die gegend schippern aber eigentlich vergnge ich mich lieber mit Joe im Bett. Das macht alles sehr viel Spaß und ist auch irgendwie wild. Nebenbei bin ich unter der netten Oberfläche natrlich ein ganz anderer. Ich nehme Koffer entgegen und gebe die dann wieder anderen Leuten, die mir dafür wieder andere Koffer geben. Der Inhalt ist irgendwie geheimnisvoll. Es ist auf jeden Fall furchtbar gefährlich und vollkommen illegal. Ich bin dann eigentlich ziemlich schnell gestorben. Joe hat mich auf dem Boot, das nicht in Kalifornien registiert ist erschossen. Am Schluß habe ich noch mal alle um Verzeihung gebeten. Ich finde ich hab echt gut ausgesehen wie ich da so lag. Irgendwie hatte ich sowas, was man schwer beschreiben kann - sowas unkonventionelles...
- Rewind: Los Angeles - New York - Tijuana
Placeseting: Ein kleines Einfamilienhaus in East La. Von innen tönt lautes Gelächter und Partystimmung. Wir sind eingeladen zum heiligen Familienfest: Thanksgiving bei Familie Barragan. Wir haben uns noch nie vorher gesehen, nur telefoniert. Norma und ihr Mann wollen uns die mexikanische Seite LA`s zeigen, Kontakte vermitteln und mit uns ber Telenovelas und ihre Bedeutung fr die Hispanic Community in den USA sprechen.
"Over there is the immigration building where a lot of people get deported. Their dreams get cut right here it's a monster but we won them!“ 12)
Norma arbeitet beim "International Institute" als Sekretärin, Rudolpho ist Gewerkschafter. Beide sind seit Jahren in der politischen Community Arbeit aktiv und hatten zeitweise einen Buchladen indem auch Veranstaltungen etc. stattgefunden haben. (Hallo b_books!) Sie haben ziemlich viele Kinder, die wiederum Kinder haben und alle eines gemeinsam haben: Sie sind alle dick und haben Vornamen revolutionären Ursprungs. (Tanja, nach Che`s deutscher Geliebten; Emilio nach Emilio Zapata...)
...unvergesslich Emilio und Louis’ Beavis & Butthead Imitation. Cooooooooool.
Außerdem sind sie alle super nett und die ersten die nicht andauernd ber Workout und Beachlife reden. Die nächsten Tage verbringen wir zusammen und es werden die schönsten der ganzen Reise. Norma und Rudolpho nehmen uns mit auf eine Stadtrundfahrt durch "ihr" LA und so fahren wir den ganzen Tag im Barragan-Mobil durch East LA, downtown und schließlich ins sagenumwobene "South Central." Das ganze ist wie eine alternative Stadtrundfahrt bei der sich Information mit allen möglichen persönlichen Anekdoten mischt. Ich glaube an dem Tag hatte ich das erstemal den Eindruck, daß es berhaupt möglich ist ein Gefhl für LA zu kriegen. Morgen wollen wir mit Norma, Tanja und den anderen ein Interview ber Telenovelas machen. Aber jetzt fahren wir erstmal zurck zum "Brgersteig des Ruhms“, fallen ins Bett und träumen davon mit Norma, Rudolpho, Tanja und all den anderen die Welt zu verändern und dabei viel Truthan zu essen und Budweiser zu trinken. (langsame Abblende vielleicht mit kämpferischer Musik "el pueblo unido")
- Berlin - Lagos - Port Harcourt
Ein novum für uns wir haben zum ersten mal jemand einfliegen lassen. Das interview mit Ken Wiwa, journalist bei The Guardian, klappt letztendlich doch noch. Berlin-Tegel, flug aus London-Gatwick. Die gläserene schiebetre öffnen sich und wir nehmen jemand in empfang der ziemlich leidet unter den beruhmtheit seines vaters. Er sagt uns das er das Saro abgelegt hat um deutlich zu machen das man nicht einfach den eine Ken Saro-Wiwa durch den anderen, jüngeren ersetzen kann. Er weiss das jeder nur mit ihm reden will weil sein vater tod ist. Wir sind da nicht anders. Trotzdem ist eine gegenseitige sympathie sofort zu spren. Vielleicht liegt es daran das wir im gleichen alter sind. Wir wollen mit ihm Über den seifenoper seines vaters, Basi & Company sprechen und lassen deutlich merken das wir diese arbeit als teil des politischen vermächtnis seines vaters betrachten.
"He always felt that a writer has to reflect society, that was his view of L'homme engage, the writer must be involved in the society. " 13)
Ken Saro-Wiwas lebenslauf liest sich wie ein film von Oliver Stone. Während des Biafra kriegs erst rebel, dann auf seite der regierung. Nach dem krieg bekleidet er verschiedene politische Ämter in Nigeria. Danach wechselt er in die wirtschaft und wird erfolgreicher geschäftsman. Dann besinnt er sich auf seine träumen und wird schriftsteller, grndet ein verlag und veröffentlicht seine eigene bcher und dann fernsehen...
"He remembered his time as minister of culture as he had gone to Cuba and he had seen the power, how the Cuban government used television, seen the power of communication and broadcasting. So the whole thing just merged in let me start a television program , so he started writing." 14)
Basi & Company war deshalb eine radikale fernsehserie weil sie das gesamte politische system Nigerias in frage gestellt hat. Diese bestätigung bekommen wir auf jeden fall von Ken Wiwa. Nach eine stunde ist das interview zu ende und wir fahren ihm im dogmobil zu eine bekannten in Berlin. Schnell fahren wir noch ber den Alexanderplatz: Look this is the Alex, this used to be the centre of East-Berlin. Yes here used to be the wall. Fnf minuten tourismus und weg ist er. Ich glaube ich war schon mal, im dienste des konzeptes, so offensichtlich journalist aber noch nie habe ich es so gehasst wie heute.
- Ewa
Placesetting: Wenn man sich die Welt von oben vorstellt ist sie ziemlich klein. Wenn man dann immer näher rangeht sieht alles unheimlich hübsch und irgendwie faszinierend aus. Wie in einer dieser Montagen im Geo Heft. Wenn man dann noch näher rangeht sieht man drei Flakscheinwerfer. Wird diese Ebene durchstoßen erkennen wir ein Zimmer mit Couchgarnitur, einer Kiste Bier, verstreut herumliegenden Schminkutensilien und einen langhaarigen blonden Menschen, der bemerkt daß wir ihm zusehen wie er Bier trinkt irgendwo auf dem Breitengrad x und dem Längengrad y und der weiß , daß unter ihm ein Haufen Glatzen eine Menge Spaß haben
Auftritt eines Stars: Vorfahren - im roten Mercedes -, blonde Haare und weisser Pelz erleuchten den Eingang des Traumlandes, kein Mensch säumt die Stufen, ein Betrunkener kriegt einen Lachkrampf. Jetzt hinein in die brodelnde Menge: dumpfe Gleichgltigkeit, einer grabscht ihr brutal in die Haare, die Mädchen keifen zickige Bemerkungen hinter ihr her. Wir stehen auf einem Podest und ich kann von oben auf lauter kurzgeschorene Köpfe gucken. Im Verlaufe des Abends fallen mir feine Unterschiede auf: ein Drittel Skinheads, zwei Drittel "normale" Dorfjugend, die so aussieht, als stände sie den Skinheads in ihren Ansichten um nichts nach. Die ganze Masse dampft im zuckenden Strobolicht und verbreitet selbstsicher die Atmosphäre, daß es scheinbar nichts besonderes ist, in einer Disco irgendwo zwischen Berlin und Hamburg allwöchentlich ber tausend mehr oder weniger rechtsradikale Kids zu versammeln. Fr uns ist das der eine Alptraum. Der andere ist, einer jungen Frau im roten Badanzug zuzusehen, die manchmal ein bißchen wie Pamela Anderson aussieht und irgendwann ein unvergeßlicher Star werden möchte.
21 jährige blondine / arbeitet als Doppelgängerin von Pamela andersson in Diskotheken / bändelt mit dem Spieljungen Rolf Eden an um drittklassige Misswahlen zu gewinnen (Miss Filmfestspiele) / liebt jedoch David Lynch und möchte deshalb eigentlich so sein wie Laura Palmer aus Twin Peaks / weil sie es romantisch findet mit den Drogen und daß sie so frh gestorben ist / arbeitete deshalb als 17jährige auch mit ihrer freundin zusammen als gogo-Tänzerin / wrde nie Nacktfotos machen, welche einem aber von diversen fotografen in Berlin angeboten werden / gibt Autogramme auf der Potsdamer Pornomesse und lässt sich von Rolf Eden im Rolls Royce durch die Stadt fahren.
Ihr Auftritt im Traumland wird zum totalen Reinfall. Wir wollen nur noch aufwachen.
Dies und noch viel mehr, nächste Woche! Wenn es wieder heisst... Abblende
Fussnoten:
1) Harvey Ellentuck, NYC, Protagonist in "Soap around the World/ Archiv“
2) Berühmter deutscher Schlagerrefrain
3) Hans-Werner Geissendörfer, Erfinder der "Lindenstrasse“ in "Soap aound the World/ Köln-Mnchen“
4) see 3)
5) Pedro Fond, Televisa, in "Soap around the World/ Berlin-Los Angeles-Tijuana“
6) Melody Somers, Schauspielerin und Psychoanalytikerin, in "My Life is a Soap Opera“/ Teil 1
7) Samira/ Paper Tiger ber soap operas
8) Kenia Halleck, Abt. "cultural studies“, UC San Diego, ber Telenovleas in ihrem Heimatland Nicaragua
9) Darren Star, Erfinder von "Beverly Hills 90210“ und "Melrose Place“ in "Soap around the World/ Berlin-Los Angeles
10) see 9)
11) see 9)
12) Norma Barragan, Sozialarbeiterin, in "Soap around the World/ Berlin-Los Angeles-Tijuana“
13) Ken Wiwa, Sohn von Ken Saro Wiwa, Erfinder von "Basi & Company“, in "Soap aound the World/ Berlin-Lagos-Port Harcourt“
14) see 13)
Free Lance
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Indiskret
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