dogfilm info Die Gruppe dogfilm
existierte von 1991-1999 und bestand aus den fünf Mitgliedern Bettina
Ellerkamp, Jörg Heitmann, Merle Kröger, Ed van Megen und Philip
Scheffner. Wir haben Ausbildungen in unterschiedlichen Bereichen wie z.B.
Visuelle Kommunikation, Bildende Kunst, Psychologie, Filmwissenschaft
und Publizistik absolviert. Als Autorengruppe
dogfilm arbeiteten wir regelmäßig an gemeinsamen Video- und
Fernsehproduktionen. Während einer zweijährigen regelmäßigen
Arbeit für das Magazin "Z" für Politik, Satire und Kunst (Kanal
4) haben wir in monatlichen Beiträgen unseren eigenen Stil entwickelt,
der sich auf dem Grat zwischen Videokunst und Dokumentarfilm, Kompilation
und Inszenierung bewegte. Aus eigenen und Archivmaterialien entstanden
in einer stark assoziativen Nachbearbeitung Essays ohne Kommentar, in
denen z.B. Interviews und experimentelle Sequenzen filmisch und inhaltlich
miteinander verwoben wurden. Aus dem Wunsch heraus, längere Videos zu machen, verabschiedeten wir uns 1995 vorerst aus der Magazinarbeit und produzierten längere Videos für verschiedene Redaktionen wie das ZDF (Das kleine Fernsehspiel), Kanal 4 (Dokumentation) und ARTE (Themenabend), sowie unabhängige Produktionen, die nicht für die Ausstrahlung im Fernsehen gemacht wurden. Die Erfahrungen, die wir im Kurzfilmbereich gesammelt hatten, übertrugen und erweiterten wir in den entstandenen Videos zwischen 25 und 60 Minuten. Die eigene Position oder Sichtweise wurde wiederum konsequent ohne Kommentar, sondern durch eine eigene Bildsprache gestaltet, die sowohl in der Aufnahme als auch im Schnitt zum Ausdruck kommt. Innerhalb eines Jahres entstanden u.a. die Videos "Juristische Körper" (Heitmann/ Scheffner), "Try to Survive till 2005" (Ellerkamp), "The Making of... Internet" (van Megen/ Zeyfang) und "Out of Body" (Ellerkamp/ Kröger). Auf Einladung der Redaktion ZDF (Das kleine Fernsehspiel)/ ARTE konnten wir 1996/97 eine Idee verwirklichen, die schon 1994 mit dem Kurzvideo "Soap" begonnen hatte, Gestalt anzunehmen. Es entstand ein Themenabend für ARTE mit dem Titel "Soap oder Das Leben ist eine Seifenoper", ein mehr als dreistündiges Programm, in dem wir auf verschiedenen inhaltlichen und formalen Strängen dem Phänomen "Seifenoper" in seiner kulturellen, aber auch politischen und sozialen Bedeutung nachgespürt haben. In den zahlreichen einzelnen Videos des Abends konnten wir unsere verschiedenen bisherigen Arbeitsweisen verknüpfen und um neue Möglichkeiten ergänzen. 1998/99 entstand eine weitere Arbeit für die Redaktion ZDF, Das kleine Fernsehspiel von Tina Ellerkamp und Jörg Heitmann mit dem Titel "killer.berlin.doc". Ein Dokumentarfilm über eine fiktionalisierte Situation: 10 Personen spielen in Berlin für zwei Wochen ein Spiel, in dem sie selbst zum Verfolgten und Verfolger werden. "killer.berlin.doc" wurde auf Video produziert und anschliessend auf 35mm-Film übertragen - die erste dogfilm-Produktion, die auch als Kinofilm auf internationale Resonanz stiess. 1998/ 1999 wiederum in Zusammenarbeit mit ZDF/ ARTE erarbeiteten wir die Konzeption für den Themenabend "Kein Mensch ist illegal"/ "Papiers pour tous". Ziel war es, im Fernsehen für viereinhalb Stunden einen fiktiven, utopischen Ort zu schaffen, in dem Europäer mit und ohne gültigen Aufenthaltsstatus gleichberechtigt zu Wort kommen. In diesem Zusammenhang wurden die beiden Dokumentarfilme "Planeta Alemania" und "Mit fremder Hilfe" von Merle Kröger, Ed van Megen und Philip Scheffner realisiert. Als Abschluß unserer gemeinsamen dogfilm-Produktionen schließlich entwickelten wir 1999 die Pilotfolge eines Medienmagazin mit dem Titel "workstation" für die Fernsehwerkstatt "quantum"/ 3Sat. Fünf dokumentarisch-experimentelle Episoden verbinden sich durch eine fiktive Rahmenhandlung: Am 1.Januar 2000 findet sich an einem Lagerfeuer inmitten der Stadt eine Gruppe von Menschen zusammen, um sich Geschichten "aus dem elektronischen Alltag" zu erzählen. Zum 31.12.1999 haben wir nach über acht Jahren gemeinsamer Arbeit das Kapitel "dogfilm" geschlossen, um uns neuen Arbeitsfeldern, Konstellationen und Strukturen zuzuwenden...
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